Die Endometriose ist wieder zurück - 3 Monate nach der Operation

Meinen Weg von den Symptomen bis zur Diagnose Endometriose und der OP habe ich bereits ausführlich mit euch geteilt. Nun ist ein halbes Jahr vergangen und ich möchte euch gerne erzählen, wie es mir in der Zwischenzeit mit der Endometriose ergangen ist.

1. Die OP-Wunde von der Bauchspiegelung am Bauchnabel hatte sich entzündet.
Die grandiosen Ärzte haben einen Faden in der Operationswunde vergessen. Das bescherte mir zwei Besuche beim Hausarzt, einen Besuch beim ambulanten Chirurgen sowie zwei weitere Besuche im Krankenhaus. Mittlerweile sind die Wunden gut verheilt, die Narbe am Bauchnabel ist fast unsichtbar.

2. Die starken Periodenschmerzen sind wieder zurück. 
August, September und Oktober 2017  waren erträglich. Ich hatte zwischendurch oft Schmerzen und auch die Periode war nachwievor schmerzhaft, aber nicht so schlimm dass ich kurz vor'm Zusammenbruch war.
Doch im November 2017 war alles genau wie vorher - oder sogar noch schlimmer.
Ich war mitten im Umzugsstress, es war der letzte Tag in meiner alten Wohnung und ich hatte noch einiges zu packen. Plötzlich überkamen mich wahnsinnige Schmerzen. Rücken, Bauch, Unterleib, Beine - alles tat wahnsinnig weh. Und dazu diese furchtbare Übelkeit. Meine Kraft reichte noch, um vom Badezimmer ins Wohnzimmer zu gehen und mir mit zitternden Händen eine Schmerztablette zu nehmen. Mir war so schlecht, dass ich dachte, dass Wasser kommt gleich wieder samt der Tablette raus. Dann bin ich auf mein Bett gerobbt und habe die nächste Stunde reglos verharrt. Ich war nicht mehr in der Lage, mich zu bewegen. Mir fehlte sämtliche Kraft, meine gesamte Energie ging für die Schmerzen drauf. Zum Glück war mein Freund da und stand mir bei.
Anfang Dezember und Ende Dezember 2017 (ausgerechnet an Silvester) dann das gleiche Spiel. Ich bin jedes Mal wieder überrascht über diese heftigen Schmerzen, die mich komplett aus dem Stande setzen, irgendwas zu tun.

3. Ich nehme immer noch nicht die Pille!
Ich sehe das einfach nicht ein. Die Pille hat mich jahrelang bestimmt. Kopfschmerzen waren mein ständiger Begleiter, ebenso wie Migräne. Ich war 4 Kilo schwere, meine Haare wurden dünner, meine Brüste größer (und nein, darüber habe ich mich nicht gefreut). Ich fand mich einfach nicht schön und habe mich in meinem Körper absolut unwohl gefühlt. Ach, und sexuelle Lust hatte ich auch selten. Das alles war mir nicht klar. Ich wusste nicht, dass es anders sein kann. Aber nachdem ich die Pille abgesetzt, 6-Wochen Dauerkopfschmerz, Chaos im Hormonhaushalt und furchtbare hormonell bedingte Pickel überstanden habe, da bemerkte ich es. Alles kann anders sein. Ich kann mich wohl fühlen, ich kann Lust haben und ich darf eine ganze Woche ohne Kopfschmerzen verbringen! Wow! Ich bin so froh darüber, das möchte ich nicht aufgeben.


4. Ich bin seit Mitte Oktober 2017 bei einer Heilpraktikerin in Behandlung.
 Mittlerweile also seit drei Monaten. Sie hat mir eine Teemischung aufgeschrieben, die ich mir online zusammenstellen ließ. Ich habe verschiedene homöopathische Mittel bekommen, weiterhin ein Präparat zur Darmsanierung.

Die starken Periodenschmerzen sind noch immer da. Aber dafür bin ich die erste Woche nach der Periode nahezu schmerzfrei und auch die eineinhalb Wochen vor der Periode sind mit wenig Schmerzen verbunden. Ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, dass ich sonst ab dem Eisprung zunehmend Schmerzen hatte, bis die Periode einsetzte und die Schmerzen damit ihren Höhepunkt erreichten.
Nur der Eisprung ist immer noch kritisch und bereitet mir auch ein bis eineinhalb Wochen Schmerzen. In diesem Zeitraum bekomme ich seit den letzten 3 Zyklen immer eine Zyste. Dadurch fangen meine Brüste an zu schmerzen und es lagert sich Wasser ein, ich bekomme mehr Pickel und meine Haare werden schneller fettig. Das hält bis zum Ende der Periode an. Ganz schön anstrengend.
Vor einer Woche war ein erneutes Treffen mit der Heilpraktikerin, sie hat mir jetzt zwei weitere Mittel empfohlen. Eines davon soll vor allem den Hormonaushalt wieder in Ordnung bringen, damit das mit den Zysten und den unangenehmen Nebenwirkungen davon ein Ende nimmt.

Resümee
Wenn ich das hier so schreibe, merke ich doch, dass sich einiges getan hat. Ich sehe ständig nur das, was schlecht läuft. Die Schmerzen während meiner Periode und um den Eisprung überschatten die positiven Veränderungen. Aber der Blog hier hat mir gerade gezeigt, dass nicht alles schlecht läuft. Ich habe also weiterhin Hoffnung und werde nicht aufgeben.

Wie immer gilt: Schreibt mir gerne eure Erfahrungen.

Viele Grüße

Leo!